Eine Frau liest sich Kreditkonditionen durch

Kreditkonditionen: Was gehört dazu und wodurch werden sie bestimmt?

Die Kreditkonditionen regeln Kosten und Rückzahlungsbedingungen eines Darlehens. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie Sie die Darlehenskonditionen selbst beeinflussen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was versteht man unter Kreditkonditionen?

Die Kreditkonditionen sind die Bedingungen, zu denen ein Darlehensnehmer den Kredit der Bank erhält. Im Kreditvertrag fixieren die Parteien, nach welchen Regelungen der Kreditbetrag zurückzuzahlen ist. Da Banken ihre Darlehenskonditionen unterschiedlich festlegen, lohnt sich vorher ein Kreditvergleich.

Welche Faktoren gehören zu den Kreditkonditionen?

Verschiedene Punkte sind in den Kreditkonditionen enthalten:

  • Kreditsumme: Viele Banken legen die Kreditkonditionen auf Grundlage der Kredithöhe fest und differenzieren nach verschiedenen Kreditsummen.
  • Dauer der Zinsfestschreibung: Der Zinssatz ist abhängig von der Dauer der Sollzinsbindung. Mit einer langen Festschreibung sichern Sie sich den Zinssatz für den entsprechenden Zeitraum, was vor allem in Zeiten günstiger Kapitalmarktzinsen zu empfehlen ist.
  • Laufzeit: Mit Ablauf der Zinsfestschreibung ist ein Baudarlehen in der Regel noch nicht komplett getilgt: Es verbleibt eine Restschuld, für die eine Anschlussfinanzierung notwendig wird. Die Laufzeit der gesamten Baufinanzierung ist somit länger als die Sollzinsbindung und hängt maßgeblich vom gewählten Tilgungssatz sowie der Höhe des Zinssatzes ab.
  • Höhe des Zinssatzes (Nominalzinssatz und Effektivzinssatz): Wesentlich für die Gesamtkosten eines Kredits ist der Zinssatz. Die Höhe der Zinsen orientiert sich an der aktuellen Lage auf dem Kapitalmarkt. Insbesondere der Leitzins der Europäischen Zentralbank beeinflusst die Zinshöhe.
  • Tilgungsmodalitäten (Art der Tilgung, Tilgungssatz und Tilgungsbeginn): Vereinbarung über die Art der Rückzahlung des Darlehens. Einen Baukredit tilgen Sie in der Regel in festen Annuitäten, deren Höhe durch den anfänglichen Tilgungssatz und den Zinssatz bestimmt wird. Möglich ist auch eine endfällige Tilgung am Ende der Laufzeit.
  • Vereinbarung über Sondertilgungen: Bei einigen Banken haben Sie die Möglichkeit, zu bestimmten Zeiten Sondertilgungen zu leisten. Durch die zusätzlichen Zahlungen verkürzen Sie die Laufzeit des Darlehens.
  • Bereitstellungszinsen: Rufen Sie den Kredit nicht innerhalb einer bestimmten Frist ab, berechnen Banken Zinsen für die Bereitstellung.
  • Eventuelle Bearbeitungsgebühren: Erhebt die Bank beispielsweise Kosten für die Erstellung eines Gutachtens, sind diese Kosten im Kreditvertrag anzugeben.
  • Auszahlungskurs: Möglich ist die Vereinbarung eines Disagios. Sie erhalten nicht die volle Darlehenssumme ausgezahlt, sondern die Bank nimmt einen Abschlag vom Nennwert vor. Damit leisten Sie eine Zinsvorauszahlung und der Nominalzins des Darlehens wird günstiger.

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Wie können Darlehensnehmer die Kreditkonditionen beeinflussen?

Verschiedene persönliche Faktoren spielen bei der Kreditentscheidung und der Gestaltung der Konditionen eine Rolle:

  • Bonitätsauskunft: Banken nehmen vor der Kreditentscheidung eine Anfrage bei der SCHUFA vor. Bei Negativmerkmalen kommt es entweder zu einer Kreditablehnung oder einer Erhöhung des Zinssatzes, da das Risiko für die Bank steigt. Ein guter SCHUFA-Score stärkt also Ihre Verhandlungsposition bei den Kreditkonditionen.
  • Monatliches Einkommen: Die Bank prüft, ob Sie in der Lage sind, die monatliche Rate problemlos aus Ihrem Einkommen zu zahlen. Sie ermittelt dazu das frei verfügbare Monatseinkommen. Haben Sie einen hohen Betrag für die Darlehensrückzahlung zur Verfügung, sinkt das Risiko für die Bank und Sie profitieren von guten Konditionen.
  • Höhe des Eigenkapitals: Je mehr eigene Mittel Sie in Ihr Immobilienprojekt stecken können, umso günstiger wird für Sie die Baufinanzierung: Zum einen benötigen Sie eine niedrigere Kreditsumme, wodurch die Zinskosten gesenkt werden. Zum anderen honoriert ein Kreditgeber einen hohen Eigenkapitalanteil mit einem günstigen Zinssatz.
  • Anzahl der Darlehensnehmer: Unterzeichnet ein Darlehensnehmer den Kreditvertrag allein, besteht aus Sicht der Bank ein höheres Kreditausfallrisiko. Besser sind 2 Kreditnehmer, da in diesem Fall bei der Kreditprüfung das Einkommen beider Vertragsunterzeichner berücksichtigt wird.
  • Alter: Bei einigen Banken gibt es bestimmte Altersgrenzen für Baufinanzierungsdarlehen. Das Risiko eines Kreditausfalls steigt mit zunehmendem Alter, daher gewähren Banken in diesen Fällen keine Darlehen mehr oder verlangen einen Zinsaufschlag.

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Fazit: Verschiedene Faktoren beeinflussen die Kreditkonditionen

Bevor Sie sich bei einer Darlehensaufnahme für eine Bank entscheiden, lohnt sich ein genauer Vergleich der Darlehenskonditionen. Auf verschiedene Faktoren wie den aktuellen Kapitalmarktzins haben Sie als Kreditnehmer keinen Einfluss. Mit einer einwandfreien Bonität, einem guten Einkommen und einem soliden Eigenkapitalanteil können Sie die Kreditkonditionen jedoch verbessern. Denn je geringer die Bank das Risiko eines Kreditausfalls einschätzt, desto besser werden die Konditionen.

Bildnachweis: Evgeny Atamanenko / Shutterstock.com

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