Ein Mann mit vielen Geldscheinen als Symbol für seine Bonität

Was ist eine gute Bonität?

Banken vergeben nur dann Kredite, wenn sie sicher sind, dass sie ihr Geld plus Zinsen zurückerhalten werden. Für die Beurteilung des Kreditnehmers greifen Sie auf dessen Bonität zurück. Sie vermittelt Anhaltspunkte darüber, wie wahrscheinlich die vereinbarte Rückzahlung des Kredits ist, und wird auch als Kreditwürdigkeit bezeichnet. In ihre Bestimmung fließen das Gehalt des Kreditnehmers sowie diverse andere Faktoren ein.

Im Folgenden erfahren Sie, was genau eine gute Bonität ausmacht und wie Sie Ihre eigene verbessern können.

Was ist die Bonität?

Der Begriff Bonität leitet sich vom lateinischen „bonitas“ ab und bedeutet übersetzt „Vortrefflichkeit“. Im Deutschen wird häufig das Synonym „Kreditwürdigkeit“ verwendet, denn die Bonität spielt heutzutage vor allem im Zusammenhang mit Krediten eine wichtige Rolle.

Wer eine Baufinanzierung oder einen Ratenkredit benötigt, sollte möglichst eine gute Bonität vorweisen können. Damit ist gemeint, dass der Kreditnehmer sowohl die finanziellen Möglichkeiten als auch die Bereitschaft hat, das geliehene Geld samt Zinsen fristgerecht zurückzuzahlen.

Die Bank prüft dies vor Kreditvergabe und ermittelt einen Bonitätsscore. Meist macht sie dies jedoch nicht selbst, sondern holt eine SCHUFA-Auskunft ein. Bei der SCHUFA handelt es sich um eine Wirtschaftsauskunftei, die Datensätze zur Bonität von mehr als 65 Millionen Personen und 6 Millionen Unternehmen besitzt. Anhand des Bonitätsscores können die Bankmitarbeiter einschätzen, wie hoch das Kreditausfallrisiko ist.

Es sind 3 Szenarien möglich:

  • Das Risiko ist zu hoch: Der Kreditantrag wird abgelehnt.
  • Das Risiko ist moderat: Die Bank wird weitere Sicherheiten fordern oder einen Risikoaufschlag erheben, der den Sollzinssatz erhöht.
  • Das Risiko ist gering: Der Kreditnehmer erhält das Darlehen oder die Baufinanzierung ohne Aufschlag.

Übrigens: Nicht nur Privatpersonen wird eine bestimmte Bonität zugeordnet, sondern ebenfalls Unternehmen und sogar Staaten. Auch hier bestimmt die Kreditwürdigkeit, ob und zu welchen Sollzinsen Kredite genehmigt werden.

Wer benötigt eine gute Bonität?

Jeder, der eine vertragliche Zahlungsverpflichtung eingeht, sollte eine gute Bonität vorweisen können.

Übliche Beispiele hierfür sind:

  • Kreditverträge
  • Mietverträge
  • Handyverträge

Es liegt in der Verantwortung des Einzelnen, eine Bonitätsprüfung vorzunehmen, eine Pflicht dazu gibt es nicht. Während manche Vermieter ohne SCHUFA-Auskunft nicht einmal eine Besichtigung durchführen, verlassen sich andere auf ihr „Bauchgefühl“ und verlangen selbst bei der Vertragsunterzeichnung keinen Bonitätsnachweis.

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So steigern Sie Ihre Bonität

Jeder kann seine Kreditwürdigkeit verbessern. Das ist allerdings nur möglich, wenn Sie genau wissen, welche Faktoren einen Einfluss auf die Kreditwürdigkeit haben.

Das macht eine gute Bonität aus

  • Sicheres regelmäßiges Einkommen
  • Sicherheiten wie Immobilien, Wertpapiere oder Bürgschaften
  • Erfolgreiche und schnelle Rückzahlung von Verbindlichkeiten in der Vergangenheit
  • Eine gute bestehende Kundenbeziehung

Das führt zu einer negativen Bonität

  • Kein regelmäßiges Einkommen bis auf Sozialleistungen
  • Kein Vermögen, das als Sicherheit dienen könnte
  • Problematische Rückzahlung von Krediten in der Vergangenheit
  • Verspätete Zahlung von Verpflichtungen wie Miete oder Handyvertrag
  • Unseriöses Auftreten

Die meisten Aspekte lassen sich nicht kurzfristig verändern. Daher ist es wichtig, langfristig an der eigenen Kreditwürdigkeit zu arbeiten und am besten alles zu vermeiden, was diese senken könnte.

Eigene SCHUFA Bonität prüfen

Nach der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat jeder das Recht, von Unternehmen eine kostenlose Auskunft darüber zu erhalten, welche personenbezogenen Daten sie über die eigene Person besitzen. Es ist also möglich, über eine kostenlose Selbstauskunft bei der SCHUFA genau zu erfahren, wie es um die eigene Bonität bestellt ist.

Wie gut die Kreditwürdigkeit ist, wird in einer Kennzahl ausgedrückt, dem Bonitätsscore. Meistens handelt es sich dabei um einen Wert zwischen 0 und 100. Je höher der Score ausfällt, umso besser ist die Bonität. Wie Auskunfteien und Banken die Bonität jedoch genau berechnen, ist ein Geschäftsgeheimnis.

Selbst falls Sie nicht planen sollten, eine Baufinanzierung oder einen Mietvertrag abzuschließen, lohnt es sich, die eigene Bonität einmal unter die Lupe zu nehmen. Denn es kommt immer wieder zu Verwechslungen und falsch gespeicherten Daten, die im schlimmsten Fall eine Kreditbewilligung in der Zukunft verhindern können. Haben Sie einen Fehler entdeckt, teilen Sie dies der Auskunftei wie der SCHUFA oder der Creditreform umgehend mit und verlangen Sie die Löschung der falschen Informationen.

Bonitätsscore am Beispiel der SCHUFA-Basisscore-Tabelle

Score Risiko eines Zahlungsausfalls

> 97,5Sehr geringes Risiko
95–97,5Geringes bis überschaubares Risiko
90-95Zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko
80-90Deutlich erhöhtes bis hohes Risiko
50-0Sehr hohes Risiko
< 50Sehr kritisches Risiko

Fazit: Nur mit ausreichend guter Bonität erhalten Sie eine Baufinanzierung

Vor einem Vertragsabschluss sollte die Bonität des Vertragspartners eingeschätzt werden. Dieser Schritt schützt Banken vor Kreditausfällen und Privatpersonen vor einer Überschuldung. Daher sind ein transparentes System und die Verfügbarkeit von Informationen zur Kreditwürdigkeit verschiedener Wirtschaftsteilnehmer sehr wichtig für eine effizient arbeitende Wirtschaft. In Deutschland können Bonitätsauskünfte zum Beispiel bei der SCHUFA oder der Creditreform beantragt werden.

Bei Baufinanzierungen entscheidet die Bonität auch über die Kosten des Darlehens. Je schlechter der Bonitätsscore ausfällt, umso höhere Sollzinsen verlangt die Bank. Der Grund liegt in einem Zinsaufschlag, über den die Bank das höhere Risiko absichert. Wer verantwortungsbewusst mit geliehenem Geld und Vertragsverpflichtungen umgeht, der muss sich um seine Bonität eigentlich keine Sorgen machen. Weil es jedoch immer wieder zu Verwechslungen und fehlerhaften Eintragungen kommt, lohnt sich eine regelmäßige Prüfung des eigenen Bonitätsscores durch Anforderung einer Selbstauskunft.

Eine gute Bonität zahlt sich spätestens dann für Sie aus, wenn Ihnen die Baufinanzierung aufgrund einer hohen Kreditwürdigkeit zu besonders günstigen Zinsen gewährt wird.

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Bildnachweis: ronstik / Shutterstock.com

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