Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) hat schon vor einigen Jahren einen Energiestandard für Wohngebäude festgelegt, der auf der sogenannten Energieeinsparverordnung (EnEV) der Bundesregierung basiert. Damit eine Immobilie diesen speziellen Energieeffizienz-Standard erfüllen kann, müssen sowohl der jährliche Primärenergiebedarf als auch der Transmissionswärmeverlust den festgelegten Kriterien entsprechen. Die Vorteile eines solchen KfW-Effizienzhauses liegen auf der Hand: Verringerte Heizkosten, Wertsteigerung und die Aussicht auf staatliche Zuschüsse sowie besonders günstige KfW-Förderkredite.
Bei einem KfW-Effizienzhaus handelt es sich um ein Gebäude, welches einen bestimmten Standard in Bezug auf die Energieeffizienz erfüllt. Dieser Energiestandard wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau entwickelt und dient als Orientierungsmaßstab. Zu den Bemessungskriterien gehört zum einen der jährliche Primärenergiebedarf, der notwendig ist, um den gesamten Energiebedarf eines Gebäudes zu decken. Zum anderen spielt der sogenannte Transmissionswärmeverlust eine wichtige Rolle. Dieser Wert bezieht sich auf die Wärmedämmung und beschreibt die Energiemenge, die bei einem beheizten Gebäude nach außen hin verloren geht. Die KfW bezuschusst den Neubau beziehungsweise die energieeffiziente Sanierung einer Immobilie, wenn die festgelegten Standards eingehalten werden.
Welche KfW-Standards gibt es und wie kann ich davon profitieren?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat verschiedene Standards festgelegt, an denen sich die maximale Zuschuss- respektive Kredithöhe orientiert. Hierbei gilt grundsätzlich: Je kleiner der Wert, desto geringer der Energiebedarf und desto höher die potenzielle Förderung. Als Referenz dient das KfW-Effizienzhaus 100, das den Vorgaben der Energieeinsparverordnung entspricht. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich der Effizienzhaus-Standard auf die möglichen Zuschüsse auswirkt.
Effizienzhaus-Standard | Primärenergiebedarf | Transmissionswärmeverlust | Max. Kredit-/ Zuschusshöhe |
KfW-Effizienzhaus 40 (ausschließlich Neubau) | 40 Prozent | 55 Prozent | 120.000 Euro mit 45 Prozent Tilgungszuschuss oder 50.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 55 (Neubau/ Bestandsimmobilie) | 55 Prozent | 70 Prozent | 120.000 Euro mit 40 Prozent Tilgungszuschuss oder 48.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 70 (Bestandsimmobilie) | 70 Prozent | 85 Prozent | 120.000 Euro mit 35 Prozent Tilgungszuschuss oder 42.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 85 (Bestandsimmobilie) | 85 Prozent | 100 Prozent | 120.000 Euro mit 30 Prozent Tilgungszuschuss oder 36.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 100 (Bestandsimmobilie) | 100 Prozent | 115 Prozent | 120.000 Euro mit 27,5 Prozent Tilgungszuschuss oder 33.000 Euro Investitionszuschuss |
KfW-Effizienzhaus 115 (Bestandsimmobilie) | 115 Prozent | 130 Prozent | 120.000 Euro mit 25 Prozent Tilgungszuschuss oder 30.000 Euro Investitionszuschuss |
Wie wird aus meiner Immobilie ein KfW-Effizienzhaus?
Die energetische Sanierung einer Bestandsimmobilie verringert nicht nur den gesamten Energiebedarf, sondern senkt entsprechend auch die Energiekosten – und das gilt natürlich ebenfalls für sämtliche Neubauten. Dabei gehören vor allem die Dämmung der Fassade und die Wärmedämmung sämtlicher Dachflächen zu den energieeffizientesten (Umbau-)Maßnahmen. Der KfW-Effizienzhaus-Standard ergibt sich dabei stets aus der Kombination verschiedener baulicher und technischer Maßnahmen, wobei der Fokus in der Regel auf den Bereichen Heizung, Lüftung und Dämmung liegt.
Allerdings sollte man dabei beachten, dass jede Immobilie anders ist. Das bedeutet: Gleiche Maßnahmen können an verschiedenen Gebäuden zu unterschiedlichen Effizienzhaus-Standards führen. Daher ist es wichtig, das Gebäude als Ganzes zu betrachten und immer ein energetisches Gesamtkonzept von einem Energieeffizienz-Experten erstellen zu lassen, bevor man mit dem (Um-)Bau beginnt.
Welche Maßnahmen werden bei einer Sanierung gefördert?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um die eigene Immobilie energieeffizienter zu gestalten. Und das Beste daran ist, dass ein Großteil dieser Maßnahmen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert wird. Dazu gehören unter anderem:
Welche der genannten Maßnahmen sich am besten eignen, hängt von der Immobilie und den zur Verfügung stehenden Mitteln ab. Inwieweit die geplanten Sanierungsarbeiten bezuschusst werden, sollte im Optimalfall schon im Vorfeld mit der KfW abgeklärt werden, um am Ende nicht auf den Kosten sitzenzubleiben.