Ein Mensch hält eine SCHUFA-Datenkopie in der Hand

SCHUFA-Datenkopie: Was ist das und wofür brauche ich sie?

Egal ob Handyvertrag, Baufinanzierung oder Mietvertrag: Bei vielen alltäglichen Rechtsgeschäften werden Ihre Vertragspartner zunächst Auskunft über Ihren SCHUFA-Score einholen. Dabei gilt: je besser der SCHUFA-Score, desto größer die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Vertragsabschluss. Bevor die Unternehmen Ihre Daten einsehen, sollten Sie jedoch selbst einen Blick in Ihre Akte werfen. Die kostenlose SCHUFA-Datenkopie macht das möglich.

Was ist die SCHUFA?

Die Kreditauskunftei SCHUFA sammelt Daten von rund 70 Millionen Bürgern und errechnet daraus den sogenannten SCHUFA-Score. Dieser gibt an, wie es um Ihre Bonität bestellt ist. Unternehmen können so besser abschätzen, ob der Vertragspartner zahlungsfähig ist oder ob Zahlungsausfälle wahrscheinlich sind. Eine SCHUFA-Abfrage findet unter anderem vor der Unterzeichnung von Kreditverträgen, Handyverträgen, Stromverträgen und anderen derartigen Rechtsgeschäften statt.

Was ist eine SCHUFA-Datenkopie?

Bei der SCHUFA-Datenkopie handelt es sich um einen aktuellen Auszug aus Ihrer SCHUFA-Akte. Sie können darin sehen, welche persönlichen Daten die Kreditauskunftei von Ihnen gespeichert hat, welche Unternehmen Auskunftsanfragen gestellt haben und welche Score-Werte in letzter Zeit weitergegeben wurden.

Kostenlose SCHUFA-Datenkopie nach Art. 15 DSGVO

Seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen Sie für eine Selbstauskunft nicht mehr zwingend Geld in die Hand nehmen. Artikel 15 der DSGVO sieht vor, dass Sie ein Auskunftsrecht über von Ihnen gespeicherte Daten haben. Unternehmen müssen entsprechend auf Anfrage hin offenlegen, welche Informationen sie zu Ihrer Person gespeichert haben. Dieses Auskunftsrecht erstreckt sich auch auf die SCHUFA und andere Kreditauskunfteien.

Da Art. 15 DSGVO keine Maximalanzahl von Datenabfragen vorsieht, können Sie grundsätzlich beliebig häufig Datenkopien anfordern.

SCHUFA-Datenkopie Dauer: Wie und wann erhalte ich die Selbstauskunft?

Fordern Sie Ihre kostenlose SCHUFA-Datenkopie an, so muss diese spätestens binnen eines Monats bei Ihnen eintreffen. Da der Aktenauszug jedoch recht rasch erstellt ist, geht das Ganze in der Realität oft schneller. So haben Sie Ihre persönliche Datenauskunft meist schon nach wenigen Tagen im Briefkasten. Aus Sicherheitsgründen wird die SCHUFA-Datenkopie immer postalisch und nicht elektronisch zugestellt.

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Was steht in der SCHUFA-Datenkopie?

Die Datenkopie listet eine Vielzahl wichtiger Informationen auf. Dazu zählen vorrangig folgende:

  • Persönliche Daten: Name, Adresse etc.
  • Unternehmensanfragen: Sie können hier genau sehen, welche Unternehmen bei der SCHUFA Bonitätsauskünfte über Sie angefragt haben. Üblich ist das etwa, wenn Sie ein Auto leasen wollen oder eine Kreditanfrage stellen. Auch bei Online-Käufen oder Ratenkäufen fragen Versandhändler zuvor häufig Ihren SCHUFA-Score ab.
  • Kreditrelevante Daten: Viele alltägliche Rechtsgeschäfte lösen einen neutralen SCHUFA-Eintrag aus. Dabei kann es sich um die Eröffnung eines neuen Girokontos oder die Beantragung einer zusätzlichen Kreditkarte handeln. Auch diese Informationen sind in der Datenkopie enthalten.
  • SCHUFA-Basisscore: Der SCHUFA-Basisscore wird aus allen vorliegenden Daten ermittelt und liegt bei einem Prozentwert zwischen 0 und 100. Es gilt: Je höher Ihr Basisscore ist, desto besser ist es um Ihre Bonität bestellt. Ist Ihr Basisscore hingegen niedrig, könnte das zur Folge haben, dass Kreditanfragen abgelehnt werden oder dass Sie bei der Wohnungssuche schlechtere Karten haben. Der Basisscore wird alle drei Monate neu berechnet und nicht an Unternehmen weitergegeben. Hierfür gibt es gesonderte branchenspezifische Scores.
  • Übermittelte Branchenscores des letzten Jahres: Der Datenkopie können Sie entnehmen, welche Unternehmen Auskünfte gestellt haben und welche branchenspezifischen Scores die SCHUFA in den letzten zwölf Monaten über Sie weitergegeben hat. Die Branchenscores unterscheiden sich leicht voneinander, da etwa eine Bank ein anderes Bewertungssystem heranzieht als ein Energieversorger.

Datenkopie oder kostenpflichtige Bonitätsauskunft: Was ist besser?

Die SCHUFA-Datenkopie erhalten Sie kostenlos. Die Bonitätsauskunft hingegen kostet 29,95 Euro. Es stellt sich also die Frage: Was ist besser?

Ob das Gratis-Produkt ausreicht oder ob Sie doch zur kostenpflichtigen Variante greifen sollten, hängt ganz vom Verwendungszweck ab. Die kostenlose Datenkopie enthält sehr viele Informationen, darunter aber auch sehr sensible. Sie gibt Aufschluss darüber, welche Unternehmen in letzter Zeit Auskünfte über Sie eingeholt haben und welche Scores jeweils weitergegeben wurden. Daher ist die SCHUFA-Datenkopie eher nicht für die Weitergabe an Dritte zu empfehlen. Hervorragend eignet sie sich hingegen dazu, die eigenen Daten einmal zu prüfen und auf mögliche Fehler zu kontrollieren. Nicht selten schleichen sich falsche Daten ein oder Löschfristen werden nicht beachtet. Sehen Sie sich Ihre Datenkopie also in Ruhe an und prüfen Sie die einzelnen Einträge. Finden Sie Fehler, dann fordern Sie die SCHUFA zur Korrektur oder zur Löschung auf. Mit etwas Glück können Sie Ihren eigenen SCHUFA-Score so deutlich verbessern. Besonders sinnvoll ist die Prüfung der eigenen SCHUFA-Akte, wenn Sie planen, demnächst einen Immobilienkredit aufzunehmen. Schon ein geringfügig verbesserter SCHUFA-Score kann hier zu attraktiveren Zinsen führen.

Die kostenpflichtige Bonitätsauskunft hingegen enthält keine sensiblen Daten, ist fälschungssicher und gilt als anerkannter Bonitätsnachweis. Das Dokument sollten Sie immer dann wählen, wenn Sie es an Dritte weitergeben müssen. Häufig fordern etwa Vermieter eine SCHUFA-Auskunft an, um sich von der Zahlungsfähigkeit eines möglichen Mieters zu überzeugen. Legen Sie Ihrer Mietermappe eine Bonitätsauskunft bei und erhöhen Sie so Ihre Chancen auf eine Zusage.

Kostenlose SCHUFA-Datenkopie anfordern: So geht’s!

Ihre Datenkopie können Sie ganz einfach online auf der Seite der SCHUFA anfordern. Da die SCHUFA ein Wirtschaftsunternehmen ist und entsprechend auch Gewinn machen möchte, werden Ihnen dort zunächst an prominenter Stelle kostenpflichtige Bonitätsauskünfte vorgeschlagen. Der Hinweis auf die gratis Datenkopie versteckt sich in der Regel etwas weiter unten auf der Seite oder in einem Menüpunkt.

Haben Sie die entsprechende Stelle gefunden, werden Sie zu einem Online-Formular weitergeleitet, in dem Sie lediglich Ihre persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse angeben müssen. Im letzten Schritt müssen Sie schließlich noch eine Kopie Ihres Personalausweises oder Reisepasses hochladen. Vergessen Sie dabei nicht, Vorder- und Rückseite mitzuschicken. Die Ausweiskopie dient dem Unternehmen als eindeutige Identifizierung und entsprechend als Sicherheitsmerkmal.

Fazit: Kostenlose SCHUFA-Datenkopie zur Prüfung der Einträge

Es ist sinnvoll, in regelmäßigen Abständen eine kostenlose SCHUFA-Datenkopie anzufordern und diese auf fehlerhafte oder veraltete Einträge zu prüfen. Sie stellen dadurch sicher, dass Ihr Bonitätsscore korrekt berechnet wird und dass Ihnen bei der Unterzeichnung eines Miet- oder Kreditvertrags keine Steine in den Weg gelegt werden. Da die kostenlose Datenkopie jedoch sehr sensible Daten enthält, sollten Sie das Dokument niemals an Dritte weitergeben. In diesem Fall ist es besser, auf die kostenpflichtige Bonitätsauskunft auszuweichen und dadurch Ihre persönlichen Daten zu schützen.

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Bildnachweis: Salivanchuk Semen / Shutterstock.com

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