Ein Modellhaus und Geldscheine als Symbole für ein Eigentümerdarlehen

Eigentümerdarlehen: Eine gute Alternative für Immobilienbesitzer

Wie der Name bereits vermuten lässt, richtet sich das Eigentümerdarlehen speziell an Eigentümer von Immobilien. Die Immobilie selbst dient dabei als zusätzliche Sicherheit, weshalb Kreditnehmer sich über vergleichsweise günstige Zinsen freuen dürfen. Wie Sie an ein Eigentümerdarlehen kommen und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Was ist ein Eigentümerdarlehen?

Bei einem Eigentümerdarlehen handelt es sich um einen Ratenkredit, den ausschließlich Eigentümer von Immobilien erhalten. Der Kreditbetrag beläuft sich in der Regel auf 1.000 bis 50.000 Euro, doch in Ausnahmefällen sind auch höhere Summen möglich. Das Haus oder die Eigentumswohnung dient der Bank bei dieser Darlehensart als wichtigste Kreditsicherheit: Sollten Sie Ihre Raten nicht mehr zahlen können, kann das Kreditinstitut Ansprüche auf Ihre Immobilie erheben.

Möglich ist das durch eine nachrangige Besicherung: Für die eigentliche Baufinanzierung wird die Grundschuld ersten Ranges vergeben. Das Eigentümerdarlehen hingegen wird häufig mit einer nachrangigen Grundschuld besichert. Sollte es zu Zahlungsausfällen und einer Zwangsversteigerung kommen, erhält die Bank mit der Grundschuld ersten Ranges als erste ihr Geld zurück. Bleibt dann noch Geld übrig, kann die Bank, die das nachrangige Darlehen vergeben hat, ihre Ansprüche bedienen. Dieses Kreditinstitut geht entsprechend ein größeres Risiko ein. Denn eine Zwangsversteigerung bringt selten so viel Geld ein, um alle Schulden zu decken. Aufgrund dessen sind die Zinsen für das Eigentümerdarlehen nicht ganz so günstig wie bei der ursprünglichen Baufinanzierung, doch immer noch wesentlich attraktiver als bei regulären Ratenkrediten.

Wie lange läuft ein Eigentümerdarlehen?

Viele Banken erklären sich bei Eigentümerdarlehen mit einer verhältnismäßig langen Laufzeit einverstanden. So kann diese durchaus bis zu 35 Jahre betragen. Bedenken Sie jedoch: Zwar sorgt eine lange Laufzeit für niedrige Raten, doch steigt die Gesamtzinslast dadurch enorm. Aus finanzieller Sicht ist es daher sinnvoller, den Kredit innerhalb einer angemessenen Laufzeit wieder zu tilgen.

Was kostet ein Eigentümerdarlehen?

Da das Eigentümerdarlehen über eine bestehende Immobilie besichert wird, geht die Bank ein eher geringes Risiko damit ein. Dies belohnt sie wiederum mit günstigen Zinsen. Wie hoch Ihr individueller Zinssatz am Ende ausfällt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, lässt sich pauschal allerdings nicht sagen. So hängt Ihr Zinssatz unter anderem von den aktuellen Bauzinsen, Ihrer Bonität und der gewählten Laufzeit ab. Zudem spielt es eine wichtige Rolle, inwieweit die Immobilie bereits abbezahlt ist. Hiervon hängt auch der Kreditrahmen ab: je geringer die Restschuld, desto höher die maximale Kreditsumme Ihres Eigentümerdarlehens.

Voraussetzungen: Wer bekommt ein Eigentümerdarlehen?

Um an ein zinsgünstiges Eigentümerdarlehen zu kommen, müssen Sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie müssen eine Immobilie besitzen. Der Nachweis erfolgt in der Regel anhand eines Grundbuchauszugs. Einigen Banken genügt jedoch auch ein Grundsteuerbescheid.
  • Sie müssen volljährig sein.
  • Sie müssen einen festen Wohnsitz in Deutschland haben.
  • Sie müssen über eine gute Bonität verfügen.

Wie bei jedem anderen Kredit wird die Bank auch hier Ihre finanziellen Verhältnisse genau unter die Lupe nehmen. Die Kreditzusage erhalten Sie nur, wenn Sie sich den Kredit leisten können. Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist ein regelmäßiges und sicheres Einkommen. Auch eine Schufa-Abfrage ist nötig. Da die Besicherung durch die Immobilie für die Bank jedoch einen klaren Vorteil bietet, vergeben einige Banken Eigentümerdarlehen selbst dann, wenn negative Schufa-Einträge vorliegen. Auf einen Versuch können Sie es also immer ankommen lassen.

Für welche Zwecke kann ich ein Eigentümerdarlehen verwenden?

Für welchen Zweck Sie Ihr Eigentümerdarlehen verwenden können, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Einige Banken vergeben derartige Darlehen in zweckgebundener Form und ausschließlich für die wohnwirtschaftliche Verwendung. Hierbei kann es sich etwa um die Renovierung oder Sanierung Ihrer Immobilien handeln.

Andere Banken hingegen vergeben Eigentümerdarlehen als freie Kredite. In diesem Fall können Sie den Betrag ganz nach Belieben verwenden. Viele Immobilienbesitzer nutzen den günstigen Kredit etwa, um das Geld als Eigenkapital in eine weitere Baufinanzierung einzubringen und so eine zusätzliche Immobilie zu erwerben. Ebenfalls häufig wird es genutzt, um damit einen oder mehrere bestehende Ratenkredite umzuschulden. Freie Konsumkredite sind teuer, wohingegen das Eigentümerdarlehen durch die Immobiliensicherheit mit günstigen Zinsen auftrumpft. Finanziell ist die Umschuldung über ein solches Darlehen daher in vielen Fällen sinnvoll.

Vorteile und Nachteile des Eigentümerdarlehens im Überblick

Der größte Vorteil des Eigentümerdarlehens besteht ganz klar in den niedrigen Zinsen und damit in den geringen Kosten. Bietet die Bank das Eigentümerdarlehen zur freien Verwendung an, so können Sie den Betrag nach Belieben investieren – sei es in die Umgestaltung Ihrer Immobilie oder in die Umschuldung bestehender Ratenkredite. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Eigentümerkredit verhältnismäßig unbürokratisch vergeben wird. Mit der Immobilie im Rücken sind Sie für die Bank ein attraktiver Kreditnehmer, weshalb die Chancen auf einen Kredit gut stehen.

Vorteile im Überblick

Niedrige Zinsen
Lange Laufzeiten möglich
Oft zur freien Verwendung
Gut für eine Umschuldung geeignet
Unbürokratische Kreditvergabe

Dem gegenüber stehen einige wenige Nachteile. So müssen Sie für den Erhalt des Darlehens einen Nachweis über den Immobilienbesitz vorlegen. Meist verlangen Banken hierfür einen aktuellen Grundbuchauszug. Zwar sorgt das für Mehrkosten, doch sind diese mit 10 bis 20 Euro noch überschaubar. Teurer wird es, wenn die Bank von Ihnen den Eintrag einer Grundschuld verlangt. Dies ist meist dann der Fall, wenn Sie einen eher großen Betrag aufnehmen wollen. Die Kosten hierfür hängen von der Kreditsumme ab und belaufen sich in der Regel auf einen niedrigen dreistelligen Betrag.

Nachteile im Überblick

Nachweis über Immobilieneigentum notwendig
Unter Umständen Eintragung einer Grundschuld nötig

Fazit: Mit der Immobilie im Rücken zum günstigen Kredit

Wenn Sie eine Immobilie besitzen, können Sie der Bank diese als Sicherheit anbieten und ein Eigentümerdarlehen aufnehmen. Der Vorteil für Sie: Aufgrund der Immobiliensicherheit wird die Bank Ihnen besonders günstige Zinsen geben. Teils werden Eigentümerdarlehen sogar zur freien Verwendung angeboten, weshalb sie sich auch hervorragend für den Kauf einer weiteren Immobilie oder für die Umschuldung teurer Ratenkredite eignen. Doch auch die Realisierung eines An- oder Umbaus ist mit dem Geld möglich.

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