Ein Paar informiert sich über die Risikolebensversicherung

Risikolebensversicherung: Was leistet sie und wann lohnt sie sich?

Wer in eine eigene Immobilie investiert, sollte früher oder später darüber nachdenken, seine Angehörigen für den Fall des eigenen Todes finanziell abzusichern. Kann die Familie nicht auf ein größeres Vermögen zurückgreifen, so wird eine Risikolebensversicherung zu einer sinnvollen Option.

Wovor schützt eine Risikolebensversicherung?

Statistiken zeigen: Nicht jedem ist es vergönnt, ein gesundes und langes Leben zu führen. Im Jahr 2017 beispielsweise waren rund 15 Prozent aller Verstorbenen unter 65 Jahre alt. Oft sind es dabei Unfälle sowie schwere oder unheilbare Erkrankungen, die das Leben vieler Menschen vorzeitig beenden.

Umso wichtiger ist es darum für viele Menschen, die Angehörigen für den Fall des eigenen Ablebens abzusichern. Schließlich möchte niemand, dass die Hinterbliebenen nach dem eigenen Tod mittellos dastehen oder in finanzielle Not geraten.

Eine Möglichkeit, die eigene Familie vor finanziellen Einbußen und Notlagen zu bewahren, ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung. Das Versicherungsprinzip ist hier einfach aber effektiv: Verstirbt der Versicherte während der Vertragslaufzeit, wird eine zuvor festgelegte Versicherungssumme an die Hinterbliebenen ausgezahlt. So wird es der Familie möglich, ihren finanziellen Verpflichtungen trotz des Ablebens des Versicherten nachzukommen.

Aus Sicht der Versicherungsgesellschaft steigt das Risiko einer Zahlungsverpflichtung also, je älter und ungesünder die versicherte Person ist. Aus diesem Grund muss sie vor Vertragsabschluss umfassende Gesundheitsfragen beantworten. Der Gesundheitszustand hat maßgeblichen Einfluss auf die Kosten der Versicherung.

Wann ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll?

Eine Risikolebensversicherungen ist für Sie insbesondere dann interessant, wenn Familienmitglieder finanziell von Ihnen abhängig oder in bestimmten Finanzangelegenheiten besonders eng mit Ihnen verbunden sind. Typische Beispiele hierfür sind:

  • Sie haben gemeinsam mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin eine Immobilie finanziert. Ist dies der Fall, so sollte eine Versicherung als Absicherung abgeschlossen werden. Anderenfalls kann es passieren, dass der/die Hinterbliebene den Kredit zur Immobilienfinanzierung nicht alleine tilgen kann.
  • Sie haben eine Familie gegründet oder stecken mitten in der Familienplanung. Auch in diesem Fall ist es sinnvoll, den/die Lebenspartner/in finanziell abzusichern. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie Haupt- oder sogar Alleinverdiener der Familie sind. Haben oder planen Sie Kinder oder verdient der/die Partner/in deutlich weniger als Sie, könnte das Erwirtschaften des Lebensunterhalts nach Ihrem Tod zum Problem werden.

In beiden Fällen kann der Abschluss einer Risikolebensversicherung eine Möglichkeit sein, um Ihre Hinterbliebenen finanziell abzusichern. Sollte Ihnen etwas zustoßen, wird die Versicherungssumme an den oder die Begünstigten ausgezahlt. So haben die Ihnen nahestehenden Personen weiterhin die Möglichkeit, finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

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Was gibt es beim Abschluss einer Risikolebensversicherung zu beachten?

Vor dem Abschluss einer Risikolebensversicherung sollten Sie sich insbesondere Gedanken zu der Höhe der Versicherungssumme sowie der Laufzeit des Versicherungsvertrages machen.

Die Wahl der passenden Versicherungssumme

Bei der Höhe der Versicherungssumme ist es sinnvoll, wenn Sie sich an Ihren persönlichen Lebensbedürfnissen und an dem Risiko, welches Sie absichern möchten, orientieren.

Konkret bedeutet dies: Möchten Sie einen Kredit absichern, um Ihre Angehörigen im Todesfall vor hohen Schulden zu bewahren, muss die Versicherungssumme die verbleibende Kredit-Restschuld abdecken.

Läuft der Kredit noch keine 10 Jahre, so ist es sinnvoll, die Versicherungssumme höher anzusetzen. So ist im Todesfall auch eine eventuelle Vorfälligkeitsentschädigung abgedeckt. Die Vorfälligkeitsentschädigung fällt dann an, wenn die Hinterbliebenen die gesamte Kreditsumme vorzeitig zurückzahlen. In diesem Fall verlangt die Bank eine Entschädigung für entgangene Zinsgewinne. Nur wenn in solchen Fällen die Versicherungssumme höher als die Restschuld angesetzt wird, können die Hinterbliebenen Kreditsumme und Vorfälligkeitsentschädigung decken und den Kredit tatsächlich auf einmal zurückzahlen.

Geht es Ihnen beim Abschluss der Risikoversicherung hingegen darum, Ihre Familie grundsätzlich abzusichern, ist die Höhe der passenden Versicherungssumme von Ihrer familiären Situation, dem Einkommen Ihres Partners oder Ihrer Partnerin sowie eventuell vorhandenem Vermögen abhängig. Bei der Festlegung einer konkreten Summe sollten Sie überlegen, wie viel Geld pro Monat im Falle Ihres Todes fehlen würde.

Ihre Rechnung könnte dabei beispielsweise so aussehen:

Ihre Familie benötigt im Todesfall monatlich 1.000 Euro und soll für einen Zeitraum von 20 Jahren abgesichert sein. In diesem Fall sollten Sie eine Versicherungssumme von mindestens 240.000 Euro wählen.

Die Laufzeit der Risikolebensversicherung

Die Laufzeit der Risikoversicherung sollte in Abhängigkeit davon ausgewählt werden, wie lange Ihre Angehörigen einen Ausgleich für das durch Ihren Tod fehlende Einkommen benötigen. Das kann beispielsweise bedeuten: Der Versicherungsvertrag kann dann enden, wenn ein gemeinsamer Immobilienkredit vollständig zurückbezahlt ist.

Viele Kreditnehmer lassen den Versicherungsvertrag auch so lange laufen, bis gemeinsame Kinder ihre Ausbildung voraussichtlich beendet haben werden.

Insgesamt sollten Sie bedenken, dass ein Risikolebensversicherungsvertrag, der kürzer läuft, zwar weniger kostet, gleichzeitig aber auch eine geringere finanzielle Absicherung bietet.

Im Zweifelsfall ist es sinnvoller, eine etwas längere Laufzeit zu wählen. Denn benötigen Sie die Risikolebensversicherung eines Tages nicht mehr, können Sie den Vertrag kündigen. Das ist meist einfacher, als den Vertrag nachträglich zu verlängern. Der Grund: Bei jeder Verlängerung müssen erneute Gesundheitsfragen beantwortet werden, außerdem steigen die Kosten für eine Risikolebensversicherung mit zunehmendem Alter an.

Was geschieht, wenn Sie die Vertragslaufzeit überleben?

Sollte die versicherte Person während der Vertragslaufzeit nicht sterben, so läuft die Risikolebensversicherung aus, ohne dass Sie Geld zurückerhalten.

Dies liegt daran, dass bei dieser Versicherungsart im Gegensatz zu einer Kapitallebensversicherung ausschließlich das Risiko des Todes abgesichert wird. Es wird nicht zusätzlich Kapital angespart. Aus diesem Grund sind die Kosten einer Risikolebensversicherung auch deutlich geringer im Vergleich zu den Kosten einer Kapitallebensversicherung.

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Risikolebensversicherung oder Restschuldversicherung: Was ist die bessere Wahl?

Eine bekannte und von Banken oft beworbene Möglichkeit zur Absicherung eines Kredits ist der Abschluss einer Restschuldversicherung. Restschuldversicherungen werden oft auch Kreditversicherungen oder Ratenversicherungen genannt. Sie dienen dazu, einen aufgenommenen Kredit für den Fall abzusichern, dass der Kreditnehmer verstirbt, schwer erkrankt oder arbeitslos wird. Tritt der Versicherungsfall ein, übernimmt die Restschuldversicherung die Rückzahlung des noch ausstehenden Kreditbetrags. Die Leistung der Restschuldversicherung ist darum mit der einer Risikolebensversicherung vergleichbar.

Sollte es Ihnen darum gehen, Ihre Familie insbesondere im Zusammenhang mit einer Baufinanzierung abzusichern, scheint eine Restschuldversicherung verlockend. Schließlich springt sie nicht nur dann ein, wenn Sie versterben sollten. Sie schützt Ihre Familie und Sie selbst auch dann, wenn Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können oder arbeitslos werden.

Bei genauer Prüfung erweisen sich Restschuldversicherungen jedoch oft als besonders kostspielig. Sie können einen Kredit insgesamt stark verteuern. Zudem ist die Kostenstruktur oft undurchsichtig und wenig nachvollziehbar.

Eine Risikolebensversicherung hingegen weist eine transparente und kalkulierbare Kostenstruktur auf. Ein Vergleich zeigt, dass für eine Risikolebensversicherung mit einer Versicherungssumme von 200.000 Euro durchschnittlich überschaubare 200 bis 300 Euro jährlich investiert werden müssen.

Möchten Sie sich auch gegen eine Berufsunfähigkeit absichern, ist der zusätzliche Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung notwendig. Insgesamt bietet die Kombination aus Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung umfassenderen Schutz und ist zudem meist sogar günstiger als eine Restschuldversicherung.

Eine Restschuldversicherung ist daher hauptsächlich für diejenigen interessant, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes keine Berufsunfähigkeits- oder Risikolebensversicherung abschließen können.

Bildnachweis: ESB Professional / Shutterstock.com

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