Was versteht man unter einer Refinanzierung?
Bei der Refinanzierung handelt es sich um ein Finanzierungsinstrument für Banken und Unternehmen. Damit Banken Kredite vergeben können, benötigen sie Kapital. Die Beschaffung dieses Kapitals wird als Refinanzierung bezeichnet. Dieser Begriff leitet sich aus dem Lateinischen ab, wobei „re“ für „wieder“ oder „zurück“ steht.
Er steht bei Unternehmen für die Umschuldung bestehender Kreditverbindlichkeiten oder eine Veränderung der Kapitalstruktur.
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Warum und wie refinanzieren sich Banken?
Für die Refinanzierung haben Banken verschiedene Möglichkeiten:
- Beschaffung von Kapital über Einlagengeschäft: Kunden legen ihr Geld in Form von Spareinlagen, Tagesgeldern oder Festgeldern bei der Bank an. Diese nutzt die Einlagen zur Liquiditätsbeschaffung und verwendet die Gelder zur Kreditvergabe.
- Aufnahme von Darlehen auf dem Kapitalmarkt: Geschäftsbanken geben Anleihen zur Kapitalbeschaffung aus, Hypothekenbanken nutzen die Möglichkeit, Pfandbriefe zur Refinanzierung auszugeben. Diese Variante kann für Banken jedoch riskant sein: Wenn die Kreditinstitute Anleihen zu hohen Zinssätzen ausgeben und die Kapitalmarktzinsen sinken, sind die Refinanzierungskosten höher als die Zinseinnahmen aus den Krediten. Dies kann zu einem Verlust führen.
- Forderungsverkauf: Banken verkaufen Kredite, um sich Kapital zu beschaffen. Dabei werden verschiedene Forderungen zusammengefasst und an Investoren veräußert. Gängig ist diese Praxis bei Banken, die in eine Schieflage geraten sind und sich schnell Kapital beschaffen müssen.
In den USA führte der Kreditverkauf im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008 zu zahlreichen Zwangsversteigerungen. Daher gibt es in Deutschland das Risikobegrenzungsgesetz, mit dem Kreditnehmer einen Verkauf der Forderung vertraglich ausschließen können. - Kreditaufnahme bei der Europäischen Zentralbank (EZB): Banken leihen sich kurzfristig Geld bei der Europäischen Zentralbank. Der Zinssatz wird durch die von der Europäischen Zentralbank festgelegten Leitzinsen bestimmt.
Was sind die Refinanzierungskosten der Bank?
Die Kosten für die Kapitalbeschaffung ergeben sich aus der Art der Refinanzierung. Günstig für Banken ist die Kapitalbeschaffung über das Einlagengeschäft: Die Differenz zwischen dem Zinssatz, den die Sparer für ihr Guthaben erhalten, und dem Zinssatz, den Kreditnehmer zahlen, ist die Marge der Bank.
Auch die Kreditaufnahme bei der Europäischen Zentralbank ist für Banken vor allem bei niedrigem Leitzins günstig, allerdings dient das nur zur kurzfristigen Refinanzierung.
Wie funktioniert die Refinanzierung?
Ein Beispiel: Zur Finanzierung einer Immobilie nimmt ein Kunde ein Darlehen in Höhe von 250.000 Euro bei seiner Bank auf. Die Bank refinanziert sich, das heißt, sie beschafft sich die entsprechenden Mittel auf dem Kapitalmarkt und zahlt dafür einen bestimmten Zinssatz. Das aufgenommene Geld leiht die Bank dem Immobilienkäufer zu einem höheren Zinssatz. Die Höhe des Aufschlags ist von verschiedenen Kriterien abhängig, so etwa von der Bonität des Kreditnehmers und der Zinsbindungsfrist des Darlehens.
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