Eine Lupe auf einer Flurkarte: wie lässt sich ein Baugrundstück finden?

Baugrundstück finden: Auf diese Weise gelingt es

Der Traum vom Eigenheim beginnt meist mit der nüchternen Frage: Wie und wo finde ich ein geeignetes Baugrundstück?

Vor allem in den letzten Jahren ist die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt stark angestiegen und Bauland ist entsprechend rar. Doch es gibt Möglichkeiten, wie angehende Bauherren auch bei dieser angespannten Marktlage das passende Baugrundstück finden können. Wie Sie am besten vorgehen, verrät dieser Artikel.

Baugrundstück finden: So gehen Sie vor

Die Suche nach einem geeigneten Bauplatz kann herausfordernd sein. Vor allem in Großstädten gibt es nur sehr wenige freie Grundstücke. Viele Bauwillige weichen daher aus und suchen im Speckgürtel der Städte nach passenden Grundstücken. Aufgrund der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase und der entsprechend günstigen Baufinanzierungen ist jedoch selbst hier die Nachfrage sehr hoch und die Baugrundstücke sind relativ teuer.

Dennoch ist es möglich, auch heute noch mit etwas Zeit und einem strukturierten Vorgehen einen geeigneten Bauplatz zu finden.

Vorab jedoch ist es wichtig, sich Klarheit über verschiedene Begrifflichkeiten zu verschaffen.

Definition: Was ist ein Baugrundstück?

Vor allem die folgenden 4 Begriffe sind im Zusammenhang mit der Grundstückssuche von Bedeutung:

  • Bauerwartungsland: Bei diesen Grundstücksflächen kann damit gerechnet werden, dass sie in absehbarer Zeit für eine bauliche Nutzung zur Verfügung stehen. Noch kann hier jedoch nicht gebaut werden.
  • Rohbauland: Dieses Land wurde von der Gemeinde bereits für die bauliche Nutzung bestimmt, es ist jedoch noch nicht erschlossen.
  • Bauland: Hierbei handelt es sich um eine bestimmte Fläche, die zur Bebauung freigegeben wurde und erschlossen ist.
  • Baugrundstück: Darunter ist eine abgegrenzte Fläche auf dem Bauland zu verstehen, die auch als Bauplatz bezeichnet wird.

Die besten Methoden für die Grundstückssuche

Um möglichst schnell ein geeignetes Baugrundstück zu finden, empfiehlt es sich, parallel mehrere Strategien zu verfolgen. Es kann dabei zwischen Vorgehensweisen, die allein ausgeführt werden können, und solchen, bei denen ein Dritter unterstützt, unterschieden werden.

Die Kombination mehrerer der folgenden Methoden ist besonders erfolgversprechend.

Eigenständig ein Baugrundstück finden

Bauwillige können bei ihrer Grundstückssuche die folgenden Anlaufpunkte kontaktieren. Zunächst fallen dabei keinerlei Kosten an.

Immobilienportale

Der erste und einfachste Schritt bei der Suche nach einem freien Grundstück besteht darin, Recherchen in Immobilienportalen durchzuführen. Weil jedoch auch alle anderen Bauinteressierten diesen Schritt gehen, sind attraktive Grundstücke meist schon nach wenigen Minuten vergeben. Wer hier erfolgreich sein möchte, muss schnell sein.

Unabhängig davon hilft die Online-Recherche dabei, ein Gefühl für den Markt und die aktuellen Preise zu erhalten.

Individuelle Immobilienfinanzierung dank persönlicher Beratung
Sichern Sie sich jetzt günstige Konditionen!

Regionale Banken

Sparkassen, Volksbanken und weitere Kreditinstitute aus der Region besitzen in der Regel eigene Immobilienabteilungen. Über sie kann der Kontakt zu verkaufsbereiten Eigentümern hergestellt werden oder sie helfen bei der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück. Darüber hinaus erstellen die Banken auch gern direkt ein passendes Finanzierungsangebot.

Makler

Natürlich können auch Immobilienmakler den Kontakt zu einem verkaufsbereiten Grundstücksbesitzer herstellen. Auf den Webseiten der Makler sind die aktuellen Angebote zu finden. Meist handelt es sich dabei jedoch um die Kombination aus Grundstück und Immobilie.

Gemeinden, Städte und Ämter

Die Gemeinden und Städte erstellen den sogenannten Flächennutzungsplan, in dem Bauland und Bauerwartungsland ausgewiesen werden. Bei der Bestimmung neuer Baugebiete organisieren die Gemeinden manchmal sogar selbst die Vergabe der Grundstücke.

Darüber hinaus können verkaufswillige Grundstücksbesitzer ihre Verkaufsabsicht bei der Gemeinde hinterlegen.

Das Liegenschaftsamt kann Auskunft über aktuell zum Verkauf stehende Flächen geben. Ob für ein Bauland bereits ein Bebauungsplan vorliegt, erfahren Sie beim Bauamt oder Stadtplanungsamt. Die hierin enthaltenen Vorgaben sind ein wichtiger Entscheidungsfaktor für angehende Bauherren.

Ein möglichst enger Kontakt zu der Gemeinde und den Ämtern ist also durchaus von Vorteil.

Dritte in die Suche einbeziehen

Mit der Unterstützung von Experten oder anderen Bauinteressierten gestaltet sich die Grundstückssuche oftmals leichter und erfolgreicher.

Makler beauftragen

Der üblichste Weg, ein Baugrundstück mithilfe eines Experten zu finden, besteht darin, einen Makler zu beauftragen. Dabei gibt es 2 unterschiedliche Vertragsvarianten:

  1. Alleinvermittlungsvertrag: Der künftige Bauherr darf nur diesen Makler beauftragen.
  2. Allgemeiner Maklervertrag: Der Auftraggeber kann mehrere Makler beauftragen.

In der Praxis sind die Makler bei Alleinvermittlungsverträgen deutlich bemühter, weil sie wissen, dass sich ihre Mühe am Ende auch auszahlt. Denn bei beiden Varianten gilt: Als Entlohnung erhält der erfolgreiche Makler je nach Bundesland eine Courtage in Höhe von etwa 6 bis 7 Prozent der Kaufsumme.

Baugemeinschaft nutzen

Durch den Zusammenschluss mehrerer privater Bauherren können Immobilienprojekte realisiert werden, die alleine unmöglich wären. Eine Baugemeinschaft baut zum Beispiel direkt ein ganzes Mehrfamilienhaus oder eine Reihenhaussiedlung. Jede Partei finanziert dabei die eigene Wohnung beziehungsweise das eigene Reihenhaus selbst.

Wenn einzelne Grundstücke für Einfamilienhäuser in einer Region schwer zu finden sind, kann eine Baugemeinschaft eine Alternative sein, die neue Möglichkeiten eröffnet.

Bauträger anfragen

Ein Bauträger kauft Grundstücke und bebaut diese mit Wohnimmobilien. Im Anschluss verkauft er die schlüsselfertigen Wohnungen und Häuser. Dabei werden immer öfter auch direkt die Grundstücke mitverkauft, auf denen das Haus steht. Auf diese Weise kann die Suche nach einem Baugrundstück umgangen werden.

Weitere Strategien für die Grundstückssuche

Bauerwartungsland in Betracht ziehen

Sollte kein passendes Baugrundstück zu finden sein, besteht eine etwas riskantere Möglichkeit darin, Bauerwartungsland zu erwerben. Hierbei ist man jedoch von der Gemeinde abhängig. Erst wenn diese das Land in Bauland umwandelt, kann mit der Erschließung und dem Bau begonnen werden.

Aufgrund des erhöhten Risikos ist Bauerwartungsland in der Regel günstiger als Bauland.

Bei Zwangsversteigerungen mitbieten

Das Amtsgericht informiert darüber, welche Grundstücke demnächst zwangsversteigert werden. Mit ein wenig Glück ist es möglich, auf diese Weise den Zuschlag für ein attraktives Grundstück zu einem günstigen Preis zu erhalten.

Baufällige Häuser suchen

Es kommt immer wieder vor, dass heruntergekommene Gebäude in guter Lage vorzufinden sind. Falls der Eigentümer bereit ist, das Grundstück zu verkaufen, wenn der Käufer den Abriss bezahlt, kann dies unter dem Strich ein gutes Geschäft sein, das andere Bauinteressierte leicht übersehen.

Fazit: Am besten mehrere Wege nutzen, um ein Baugrundstück zu finden

Baugrundstücke sind vor allem in Städten und Metropolregionen rar und oft dauert es Monate, das passende Bauland zu finden. Die parallele Recherche bei Online-Portalen, regionalen Banken, Gemeinden und Maklern ist die beste Möglichkeit, ein geeignetes Grundstück ausfindig zu machen. Alternativ kann ein Makler mit der Suche beauftragt werden.

Wer sich mit anderen Bauwilligen zu einer Baugruppe zusammenschließt, dem eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Wer von der Grundstückssuche genug hat, kann auch ein schlüsselfertiges Haus samt Grundstück über einen Bauträger erwerben.

Bildnachweis: ronstik / Shutterstock.com

Nach oben scrollen