Wann braucht man eine Baufertigstellungsversicherung?

Mehrkosten bei einem Bauvorhaben sind eine große finanzielle Belastung für den Bauherrn. Entstehen diese höheren Aufwendungen, weil das Bauvorhaben wegen einer Insolvenz oder Pfändung des Bauunternehmens zum Stillstand kommt, greift die Baufertigstellungsversicherung. Die Versicherung deckt die Extrakosten ab, die erforderlich sind, um den Bau fertigzustellen. Sinnvoll ist die Baufertigstellungspolice vor allem dann, wenn ein Generalunternehmer den gesamten Bau übernimmt.

Wer ist für den Abschluss einer Baufertigstellungsversicherung zuständig?

Das beauftragte Bauunternehmen schließt die Versicherungspolice ab. Bauherren haben keinen Einfluss auf die Höhe und Bedingungen der Absicherung. Kommt es zum Schadenfall, kann der Bauherr seine Forderungen allerdings direkt gegenüber der Versicherung geltend machen.

Legt das Bauunternehmen andere Sicherheitsleistungen wie etwa eine Bankbürgschaft vor, kann der Bauherr auf den Abschluss einer Baufertigstellungsversicherung verzichten. Hier kommt es auf den jeweiligen Einzelfall an. Wichtig ist, dass der Bauherr sein Geld zurückerhält oder der Bau fertiggestellt wird, wenn der Bauunternehmer zahlungsunfähig wird.

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Welche Arten der Baufertigstellungsversicherung gibt es?

Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, sich abzusichern:

  • Ausführungsbürgschaft: Der Bauherr ist während der Bauzeit gegen die Insolvenz des Bauunternehmens versichert.
  • Gewährleistungsbürgschaft: Der Bauherr ist bei Schäden versichert, die nach dem Ende der Bauzeit auftreten. Der Schutz gilt innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von 5 Jahren.
  • Vertragserfüllungsbürgschaft: Hierbei handelt es sich um die leistungsstärkste Absicherung. Sie umfasst die Ausführungs- und Gewährleistungsbürgschaft.

Was deckt die Baufertigstellungsversicherung ab?

Üblicherweise deckt die Baufertigstellungsversicherung 20 Prozent der Baukosten ab. Diese Deckungssumme reicht in der Regel aus, da die Baukosten nach Baufortschritt gezahlt werden. Es ist also davon auszugehen, dass 20 Prozent der Bausumme ausreichen, um einen etwaigen Schaden abzudecken.

Welche Leistungen sind ausgeschlossen?

Die Verträge beinhalten häufig Ausschlussklauseln für bestimmte Leistungen. Dazu zählen Mängel an Baustoffen oder Defekte an Steuerungsanlagen. Bauherren sollten die Bedingungen der Versicherungen prüfen, auch wenn der Versicherungsvertrag letztlich vom Bauunternehmer abgeschlossen wird.

Was kostet die Baufertigstellungsversicherung?

Die Kosten der Police betragen rund 3 Prozent der Bausumme. Der Bauunternehmer berücksichtigt die Versicherungsprämie in der Regel bei der Berechnung des Hauspreises, sodass letztlich der Bauherr für die Kosten aufkommt. 

Wer bietet Baufertigstellungsversicherungen an? 

Über Versicherungsgesellschaften können Baufertigstellungsversicherungen abgeschlossen werden. Bevor der Versicherer die Bürgschaft für ein Bauunternehmen übernimmt, erfolgt eine eingehende Prüfung. Legt der Bauunternehmer eine entsprechende Absicherung vor, kann der Bauherr von einem seriösen und finanziell sicher aufgestellten Baupartner ausgehen.

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