Ein älteres Ehepaar sitzt auf dem Sofa, was ist altersgerechtes Wohnen?

Wie gelingt altersgerechtes Wohnen?

Statistiken zeigen, dass die Bevölkerung Deutschlands immer älter wird. Altersgerechtes Wohnen ist daher ein wichtiges Thema, mit dem sich jeder irgendwann beschäftigen muss. Dieser Artikel zeigt auf, worin der Unterschied zwischen altersgerechtem und barrierefreiem Wohnen besteht, welche Kosten bei einem Umbau entstehen und welche Zuschussmöglichkeiten es gibt.

Was ist altersgerechtes Wohnen?

Eine altersgerechte Wohnung ist so ausgestattet, dass ältere Menschen dort selbstbestimmt ihren Alltag bewältigen können. Der Wohnraum ist weitgehend barrierefrei und keine Schwellen oder Stufen schränken die Beweglichkeit ein. Die Sanitärbereiche bieten mit einer bodenebenen Dusche oder einer Badewanne mit Lift auch bei körperlichen Einschränkungen beste Nutzungsmöglichkeiten. Zusätzliche Haltegriffe erhöhen die Sicherheit.

Was ist der Unterschied zum barrierefreien Wohnen?

Die Bezeichnungen altersgerechtes Wohnen und barrierefreies Wohnen werden häufig synonym verwendet. Anders als beim altersgerechten Wohnen gibt es bei barrierefreiem Wohnraum jedoch strenge Vorgaben. Die Bezeichnungen „barrierefrei“ und „rollstuhlgerecht“ unterliegen einer gesetzlichen Norm. Die DIN 18040 bestimmt, was beim Planen und Bauen zu berücksichtigen ist. Unterschiede gibt es dabei in Bezug auf öffentliche Bereiche von Wohngebäuden und den privaten Wohnbereich.

Welche Möglichkeiten habe ich beim altersgerechten Wohnen?

Für ältere Menschen stehen verschiedene Wohnformen zur Auswahl:

  • Leben zu Hause, Unterstützung durch Angehörige oder professionelle Pflege
  • Wohnen in einer Senioren-Wohngemeinschaft
  • Seniorenresidenz
  • Pflegeheim

Viele Menschen möchten auch im Alter in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und entscheiden sich daher für einen altersgerechten Umbau der bestehenden Immobilie. Ist mit zunehmendem Alter Hilfe gefragt, unterstützen Angehörige oder ein Pflegedienst das selbstbestimmte Wohnen im Alter. Denkbar sind unter anderem ein Mahlzeitenservice oder eine Putz- und Haushaltshilfe.

Bei den weiteren Alternativen sind die Unterstützung durch professionelle Fachkräfte sowie bestimmte Dienstleistungen bereits enthalten. So haben Bewohner einer Seniorenresidenz in der Regel die Wahl, welche zusätzlichen Leistungen sie beauftragen möchten. Beim Pflegeheim ergibt sich die benötigte Unterstützung aus dem Pflegegrad und den körperlichen Einschränkungen.

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Mit welchen Kosten muss ich beim altersgerechten Wohnen rechnen?

Die Kosten für den Umbau der Wohnung sind abhängig von den vorgesehenen Maßnahmen. Bestimmte Umbauvorhaben sind idealerweise Bestandteil aller Vorhaben:

MaßnahmeKosten
Schwellenfreier EingangsbereichRampe etwa 5.500 €, Hublift bis zu 12.000 €
Sitzlift4.500–18.000 €
Verbreiterung von Türen100–700 €
Bodengleicher Duschplatz1.200 €
Badewannentür1.500 €
Höhenverstellbares WC mit Stützgriffen4.000 €
Barrierefreie Küchenelemente1.400 €
Behindertengerechte Küche9.000 €
Pflegebett4.000 €
Behindertengerechter Pkw-Stellplatz1.100 €

Die Tabelle zeigt einige der möglichen Maßnahmen für einen altersgerechten Umbau. Welche Kosten tatsächlich anfallen, ist abhängig von Ihrem Vorhaben.

Welche Zuschüsse und Förderungen gibt es für altersgerechte Umbauten?

Die Bundesregierung unterstützt altersgerechte Umbaumaßnahmen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Mit dem KfW-Programm 153 „Altersgerecht Umbauen“ fördert der Bund den Abbau von Barrieren.

Privatpersonen erhalten einen Förderkredit von bis zu 50.000 Euro für einen barrierefreien Umbau und Einbruchschutzmaßnahmen. Die Kreditmittel gibt es zudem für Wohnungseigentümergemeinschaften, Wohnungsunternehmen oder Genossenschaften und Bauträger.

Die KfW-Förderung gibt es nicht nur für Eigentümer: Auch Mieter können den zinsgünstigen Kredit beantragen. Wichtig ist, dass der Vermieter den geplanten Maßnahmen zustimmt. Besteht ein berechtigtes Interesse, kann der Mieter die Zustimmung des Eigentümers verlangen. Bei Auszug aus der Wohnung ist unter Umständen ein Rückbau erforderlich.

Folgende Maßnahmen fördert die KfW:

  • Barrierereduzierung von Haus und Wohnung
  • Erhöhung des Einbruchschutzes
  • Umbau zum altersgerechten Haus nach KfW-Standard
  • Kauf einer barrierefrei umbauten Immobilie

Zudem erhalten Privatpersonen einen Zuschuss von bis zu 6.250 Euro für einen barrierefreien Umbau des Wohnraums.

Besteht ein Pflegegrad, beteiligt sich unter Umständen auch die Pflegeversicherung an den Umbaukosten.

Fazit: Rechtzeitiger Umbau sichert späteres altersgerechtes Wohnen

Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2035 mehr als 27 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre sein werden. Im Jahr 2050 wird jeder Neunte älter als 80 Jahre sein – Grund genug, sich Gedanken darüber zu machen, wie Sie im Alter wohnen möchten.

Mit einem altersgerechten Umbau der eigenen Immobilie sorgen Sie dafür, dass Sie Ihren Alltag problemlos stemmen. Mit Fördermitteln und Zuschüssen schafft der Bund Investitionsanreize und sorgt dafür, dass Barrieren abgebaut werden. Die Förderung der KfW ist unabhängig vom Alter, sodass Sie jederzeit mit Ihrem Vorhaben beginnen können.

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Bildnachweis: SeventyFour / Shutterstock.com

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